Montag, 20. November 2017

so geht das | wollsuche und maschen zum glück.

Wer mich kennt, weiß, ich bin umtriebig und holistisch. Oder andersrum: Ich bin vielseitig und nachhaltig. Das gilt beruflich und privat. Und für Kleidung, die nur an meinen Körper und in meinen Schrank kommt, wenn sie nicht aus Polyester, Mikrofaser und Plastik besteht. Also stricke ich; zum Beispiel Socken und Strümpfe. 

Foto: pixabay
Gerne würde ich einen Pullover für den weltwunderbesten Mann stricken. Natürlich aus reiner Wolle, von der ich weiß, woher sie kommt, wie sie gefärbt wird und wer sie verarbeitet. 

Wenn diese Hürden genommen sind – was durchaus nicht so einfach ist, wie es scheint – wird es nicht unbedingt leichter, schließlich stellt mein Mann berechtigte Wünsche an seinen Pulli: Die Wolle soll nicht mit Zusätzen versetzt, dick, kratzig und einfarbig schwarz oder anthrazit sein. 

Ich habe nicht gedacht, dass diese Eckpunkte eine harmlose Idee derart beeinflussen und erschweren können. Tun sie aber! Denn:

Reine Wolle? Vielleicht, bezahlt aber keiner.
Woher? In Billiglohnländern günstig produziert. Weiß ich doch nicht.
Färbung? Chemisch, in Asien, keine Ahnung.
Dicke Wolle? Nicht vorgesehen. 
Kratzige Wolle? Will doch keiner. 
Einfarbig dunkel? Kauft keiner. 

Da waren sie nun, die Schwierigkeiten. Eine Möglichkeit ist Wolle aus Island, die alle Voraussetzungen erfüllt, aber lange und weit unterwegs ist und von der ich nicht genau weiß, wer sie wie ver- und bearbeitet. Also habe ich Online-Shops angeschrieben, weil die beiden lokalen Wollläden in Bochum bereits meine Fragen und Wünsche nicht verstanden und mir lieber ihre vorhandene Wolle verkaufen wollten. Mehr nicht. Keine Tipps, kein Blättern, keine Anrufe, keine Rückfragen, keine Möglichkeiten. Schade eigentlich. 

Ein Wollladen antwortete nicht nur, sondern setzte sich dahinter! Die Maschen zum Glück. Frau Schlösser und Frau Schmitz begnügen sich nicht mit dem Verkauf von Wolle, sie machen mehr. Zum Beispiel Ideen und Inspirationen verteilen, wie diese Jacke. Und kritisch sein und nachdenken und handeln. 

http://www.die-maschen-zum-glueck.de

Frau Schmitz tat genau das, und schlug mir isländische Wolle und eine Ziegenwolle vor. Mehr noch, sie schickte mir gleich und von sich aus Wolle, damit wir die Wolle sehen, anfassen und testen können. Geht doch! Vielen, lieben Dank, Frau Schmitz! 


Foto: Barbara Piontek

Natürlich habe ich mir den Shop genauer angeschaut: Es gibt so viele verschiedene Sorten und Farben, dass ich nun begeistert und entscheidungsunfähig bin. Was Die Maschen zum Glück und den Woll-Shop ausmacht? 

http://www.die-maschen-zum-glueck.de
Dazu ein Beispiel, das anschaulich und überzeugend ist. Ja, die Wolle hat eine wunderbare Farbe (Ich liebe Petrol!), aber wenn Sie genauer hinschauen, haben Sie die Möglichkeit sehr viele Details zu erfahren! 

Das fängt bei der Wolle an, die Sie dermaßen groß betrachten können, dass Sie wirklich etwas erkennen, und dann folgen alle Informationen, die es über eine Wolle geben kann. 


Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich muss mir dringend und unbedingt ein Kundenkonto eröffnen. 

PS: Dieser Blogpost wurde ohne jegliche Aufforderung, Bezahlung, Bestechung und Affiliate Links geschrieben und veröffentlicht. Mir wurde nichts versprochen und angeboten. Alles auf meinem Mist gewachsen.